Die Gamescom in Köln ist längst nicht mehr nur ein Termin für eingefleischte Gamer:innen, sondern ein gesellschaftliches Ereignis mit internationaler Bedeutung. Auch 2025 hat die Messe erneut Rekorde gebrochen: 357.000 Besucher:innen aus 128 Ländern, mehr als 1.500 Aussteller:innen und eine digitale Reichweite, die in die Hunderte Millionen geht.
Doch hinter diesen Zahlen verbirgt sich weit mehr als nur eine Messe für Spiele und Konsolen. Die Gamescom ist ein Schaufenster in eine Welt, in der weit mehr als nur Gaming eine Rolle spielt: Sie zeigt, wie Technologie, Lifestyle und Gesellschaft miteinander verschmelzen. Für uns bei Archetype war die Gamescom deshalb ein Ort, an dem wir nicht nur Trends gesehen, sondern auch Impulse mitgenommen haben – Impulse, die wir für unsere Arbeit mit unseren Kunden nutzbar machen.
Mehr als nur Messe
Wer die Messehallen betritt, merkt sofort: Die Gamescom tickt anders als klassische Technologie- oder B2B-Messen. Wo auf IT-Messen oft nüchterne Präsentationen dominieren, Datenblätter durchblättert und Geschäftsabschlüsse vorbereitet werden, geht es in Köln vor allem um Erlebnis, Emotion und Community. Die Messe ist ein einziges, riesiges Festival der Sinne: Lichtshows, dröhnende Musik, Cosplays, Mitmach-Aktionen, Konzerte, Food-Stände und gigantische Markenauftritte schaffen eine Atmosphäre, die eher an Popkultur-Events als an Konferenzen erinnert. Und genau das macht die Gamescom so spannend für uns. Sie ist nicht nur eine Messe, sie ist ein Kulturereignis.
Besonders deutlich wurde das in den Dimensionen der Stände. Während auf klassischen Messen die Aussteller die Halle mit ihren Screens und Präsentationen füllen, verwandeln Publisher wie Nintendo oder Ubisoft ihre Flächen in ganze Erlebniswelten: Mini-Dörfer, in denen man zwischen Taverne und Stadttor hindurchläuft, riesige Bühnen, mit Konzerten und Aufbauten, die eher an Themenparks als an Messestände denken lassen. Der Aufwand ist enorm und zeigt, dass es den Unternehmen hier nicht primär darum geht, Geschäftskontakte zu sammeln. Sie wollen den Fans, den Communitys etwas zurückgeben und Markenwelten inszenieren.
Community als Herzstück der Gamescom
Diese Community ist der vielleicht wichtigste Schlüssel, um die Dynamik der Gamescom zu verstehen. Wir haben gesehen, wie Menschen stundenlang mit Campingstühlen in Schlangen ausharrten, nur um 20 Minuten Gameplay eines neuen Spiels zu erleben. Diese Hingabe ist mehr als reine Konsumfreude, sie ist Ausdruck einer tiefen Leidenschaft. Sie verdeutlicht, wie sehr Gaming Teil von Identität und Kultur geworden ist. Für Marken ist das eine zentrale Botschaft: Wer Menschen so sehr begeistern will, dass sie bereit sind, Stunden für etwas zu warten, muss Erlebnisse schaffen, die emotional tragen. Produktfeatures allein reichen nicht.
Genau das macht die Gamescom auch für Branchen jenseits des Gaming relevant. Schon lange ist die Messe keine geschlossene Welt mehr, in der sich nur Publisher und Entwickler präsentieren. Lebensmittelmarken, Getränkehersteller, Modeunternehmen, sogar Universitäten – sie alle waren präsent. Manche nutzten die Gelegenheit für Recruiting, andere für Markeninszenierung, wieder andere für den direkten Draht zur Community. Und längst zeigt sich auch schon die Politik Präsenz auf der Messe, um sich ein Bild von den aktuellen Entwicklungen der Games-Branche und dem enormen wirtschaftlichen, kulturellen und technologischen Potenzial von Games zu machen. Das unterstreicht den Wandel: Die Gamescom ist ein Lifestyle-Event, in dem Gaming zwar den Kern bildet, aber längst von Musik, Mode, Food und Politik flankiert wird.
Impulse für Marken und Kunden
Für uns als Archetype ist genau das der entscheidende Punkt. Wir verstehen uns als technikbegeisterte Berater:innen, die am Schnittpunkt von Technologie, Gesellschaft und Lifestyle arbeiten. Auf der Gamescom verdichten sich all diese Strömungen. Hier sehen wir, wie Technologie emotional inszeniert wird, wie Communitys als Markenbotschafter:innen agieren und wie Lifestyle-Themen sich mit digitalen Kulturen verbinden. Sie ist ein Spiegel dafür, wie Kommunikation heute funktioniert: lauter, direkter, erlebnisorientierter – und vor allem mit einem klaren Fokus auf die Menschen.
Ein weiterer Aspekt, den wir aus Köln mitnehmen, ist die Dimension von Hybridität. Die Gamescom ist längst nicht mehr nur ein Event in Messehallen, sie ist auch ein Online-Phänomen. Über 600 Millionen Views auf die digitalen Inhalte sprechen für sich. Besonders die Eröffnungsshow „Opening Night Live“ mit 72 Millionen Zuschauer:innen zeigt, wie stark die digitale Reichweite inzwischen gewachsen ist. Für Marken bedeutet das: Wer sich auf Messen präsentiert, muss die Brücke in die digitale Welt schlagen, muss Erlebnisse so inszenieren, dass sie sowohl vor Ort als auch online funktionieren. Auch Spieler:innen, die nicht vor Ort sein konnten, erhielten von manchen Games die Möglichkeit, neue Features auszuprobieren, ihre Chancen im Spiel zu verbessern oder neue Inhalte zu testen. Auch das ist eine Botschaft, die wir in unsere Beratung integrieren: Events sind nicht mehr analog oder digital, sie sind immer beides.
Wir nehmen auch Learnings im Detail mit. Dazu gehört etwa, dass manche Marken es schaffen, durch einfache Gesten, wie Giveaways, kleine Aktionen, langfristige Wirkung zu erzielen. Dazu gehören aber auch die wirklich großen Unique Selling Points für eine Marke, so wie die neue, lang erwartete Konsole vorzustellen oder einzelne Blockbuster-Spiele antesten zu lassen. Und die Gamescom ist der Place to be, um diese ganz groß zu präsentieren.
Weit mehr als Gaming…
Fazit: Die Gamescom ist weit mehr als Gaming. Sie ist ein gesellschaftliches Labor, in dem wir beobachten können, wie Marken und Menschen miteinander interagieren. Für uns bei Archetype ist sie deshalb nicht nur eine Gelegenheit, in eine bunte Welt einzutauchen, sondern vor allem ein Radar für die Zukunft. Wir sehen hier, wie Technologie, Kultur und Lifestyle eine Verbindung eingehen, und wir nehmen diese Impulse mit, um sie für unsere Kunden nutzbar zu machen.